Im Mai 2019 habe ich mich mit dem Vereinsvorsitzenden des Halleschen Kanu-Club 54 e. V., Robin Preußler, getroffen: Wir standen am Ufer des Osendorfer Sees und haben uns über die umfangreiche Fluthilfemaßnahme am Kanusportzentrum unterhalten – und die damit verbundenen Herausforderungen für den Verein und das Vereinsleben.

Heute, fast ein Jahr später, stehen wir beide an der gleichen Stelle und wissen, in zwei Wochen ist es geschafft:

Am 19. Juni 2020 wird die Stadt Halle (Saale) die vollständig wiederhergestellte Anlage offiziell an die Vereine vor Ort übergeben – den Halleschen Kanuclubs 54 e.V. (HKC) und den 1. Halleschen Drachenbootverein. Die Freude darüber ist bei Robin Preußler und den Mitgliedern riesig. „Wir freuen uns alle so auf diesen Tag“, sagt Robin Preußler sichtlich erleichtert.

Rund 6 Millionen Euro Fluthilfemittel wurden in das Areal, das vom Hochwasser 2013 stark beschädigt wurde, investiert. Auch für die Sicherung des Sees selbst stehen Fluthilfemittel in Höhe von 5 Millionen Euro zur Verfügung. Seit August 2018 wurden die durch die Flut zerstörten Vereins- und Sanitärgebäude sowie die Bootshalle und das Starthäuschen abgerissen und an gleicher Stelle neu errichtet. Die Außenanlage erhielt neue Zufahrts- und Fußwege sowie neue Bootsständer und ein Kleinspielfeld für Fußball, Handball und Basketball.

Die Bauarbeiten auf dem Gelände sind fast abgeschlossen. Die Begrünung der Außenanlage des Sportzentrums soll im Herbst 2020 erfolgen. Mit den Lockerungsmaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie können die Abstimmungen zwischen Vereinen, Stadt Halle (Saale) und Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt wieder anlaufen. Derzeit wird die Entfernung von Totholz aus dem Uferbereich des Sees vorbereitet.

Und noch ein anderes Problem gilt es zu lösen: Nach dem Hochwasser 2013 haben sich Algen, die typischerweise in heimischen Aquarien vorkommen, im See angesiedelt und stark vermehrt. Sie treiben an der Wasseroberfläche und bremsen die Boote merklich. Das würde die Durchführung des Sportbetriebs, insbesondere Wettkämpfe, aufgrund ungleicher Bedingungen stark einschränken, so die Befürchtung des HKC. Zur Beseitigung der Algen braucht es erneut die Kraftanstrengung aller Beteiligten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir auch diese Aufgabe gemeinsam bewältigen“, sagt Robin Preußler.

Sport frei!

Ihr Martin Ernst

 

Osendorfer See

 

Restart: Schlüsselübergabe am Osendorfer See
Markiert in: