Nicht erst seit der verheerenden Hochwasserkatastrophe, die Halle 2013 heimsuchte, dürfte allen klar sein, wie wichtig Hochwasserschutz für eine Stadt am Fluss ist. Im Mai 2019 hatte der hallesche Stadtrat deshalb beschlossen, das Ufer der Saale mittels Schotter zu befestigen und damit den Zustand vor der Flut wiederherzustellen. Die jetzt begonnenen Schritte haben zu einer hitzigen Debatte in der Stadtgesellschaft geführt. Die Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER bezieht dazu ebenfalls Stellung.

Saaleufer„Fraglich ist in diesem Zusammenhang, ob das Ausmaß der jetzt vorgenommenen Schotterung des Saaleufers tatsächlich dem Stadtratsbeschluss vom Mai 2019 entspricht“, meint Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER und Mitglied im Verein Hauptsache Halle. „Der Amselgrund, einer der schönsten Orte unserer Heimatstadt, hat durch die Maßnahme viel an Lebens- und Erholungsqualität verloren. Der Anblick ist katastrophal“, so Wels weiter. Es fehle bei Entscheidungen der Verantwortlichen einmal mehr das notwendige Augenmaß.

Der derzeit vorläufig suspendierte Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand sagte bei einem Bürgertreffen im Amselgrund am vergangenen Samstag, 30. Oktober 2021: “Das ist keine Ausbesserung, sondern ein Schaden, der beseitigt gehört.” Er sprach von “einem klaren Fehler bei der Ausführung” und forderte einen Baustopp bis zur Klärung des Sachverhaltes. Auch Hauptsache Halle-Vereinsmitglieder Iris Rochau und Lothar Rochau nahmen an dem vom Ökologischen Arbeitskreis organisierten Treffen teil. Dort wurde zudem die Protest-Postkarte “Spur der Steine” (Foto) verteilt, die der Arbeitskreis entworfen hat.

„Wir wollen, dass künftig behutsamer vorgegangen wird. Der Schutz der Menschen und der Naturschutz müssen dabei unbedingt in Einklang gebracht werden. Wenn bei der Schotterung des Saaleufers über das Ziel hinausgeschossen wurde, muss gehandelt werden“, meint Andreas Wels.

 

 

 

Schotter verschandelt Saaleufer
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