Eines ist sicher: Wenn die Flutschäden aus dem Jahr 2013 am Osendorfer See endlich vollständig beseitigt sind, wird der hier beheimatete Sportkomplex dank moderner Infrastruktur bundesweit ausstrahlen. Denn im Zuge der Flutschäden-Beseitigung wird der See gegenwärtig komplett neu aufgebaut. Im April 2019 habe ich, Dr. Martin Ernst, mich mit Robin Preußler, Vereinsvorsitzender des Hallescher Kanu-Club 54 e. V. (HKC), im Kanusportzentrum Osendorfer See zu einem Rundgang getroffen und mich über den aktuellen Stand der Fluthilfemaßnahme informiert.

Neubau der Gebäude des Hallescher Kanu-Club 54 e. V. am Osendorfer See.

Der 1954 gegründete Verein ist Landesleistungsstützpunkt für den Kanusport in Sachsen-Anhalt und zählt gegenwärtig 150 Mitglieder. Während der Kanurennsport am Standort von Beginn auf den Leistungssport ausgerichtet ist, blickt am Osendorfer See heute auch der Para-Kanurennsport auf erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler: So löste der Parakanute Ivo Killian im Jahr 2016 ein Ticket für die Paralympics in Rio de Janeiro. Der Drachenbootverein ist seit 2006 auf dem Osendorfer See zu Hause.

Für Robin Preußler, der den HKC seit vier Jahren als Vorsitzender führt, ist bei den laufenden Maßnahmen vor allem eines wichtig: die Nachhaltigkeit der Investitionen und der Erhalt des Kanusportzentrums als grüne Oase in Halles Süden.

Denn die Flut hatte für das Kanusportzentrum Osendorfer See verheerende Folgen: zahlreiche Gebäude mit Vereins- und Trainingsräumen, das Sanitärgebäude und die Bootshalle sowie die Installationen im See und an den Uferböschungen wurden vollständig zerstört. Allein der Wasserstand während der Flut betrug ca. 5 Meter über dem Normalpegel des Sees. In dieser Zeit fand der Verein ein Ausweich-Quartier am Hufeisensee, rund 2,5 Jahre trainierten die Sportlerinnen und Sportler dort.

Für den Wiederaufbau des Sportzentrums Osendorfer See hat die Stadt Halle (Saale) Fördergelder aus dem Fluthilfeprogramm des Landes Sachsen-Anhalt beantragt. So fließen rund 6 Millionen Euro in die Anlagen und die Gebäude, rund 5 Millionen werden für die Sicherung des Osendorfer Sees selbst verwendet. Dafür ist der Verein der Stadt Halle (Saale) als Bauherr sehr dankbar, sagt Robin Preußler und ergänzt: „Die Investitionen des Bundes sind bitter nötig, um den Sportbetrieb auf dem Level vor der Flut fortzuführen.“

Beim Neubau der HKC-Gebäude arbeiten Stadt, Verein und die beteiligten Firmen gut zusammen. Die Zeitschiene steht: Im April 2018 haben die Abrissarbeiten auf dem HKC-Gelände begonnen, im August 2018 konnte mit der Baumaßnahme begonnen werden, die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant. Geräte in der Krafthalle konnten mit Eigenmitteln und Fördermitteln aus der Fluthilfe neu angeschafft werden.

Bei der Sicherung des Osendorfer Sees wünscht sich der Verein indessen eine stärkere Einbeziehung. Denn die bessere Zugänglichkeit der Uferböschung, zum Beispiel im Bereich der Startanlage, ist auch für die Sportlerinnen und Sportler ein wichtiges Thema. Und auch der Ausbau des Schutzdamms im Bereich der Straße „Am Tagebau“ zur Sicherung des Sportzentrums bewegt den Verein. Hier wollen wir als Wählergruppe „Hauptsache Halle“ künftig stärker vermitteln und informieren.

Der Verein im Internet unter: http://hallescher-kanu-club.de/

Ein Rundgang am Osendorfer See